Finanzmärkte: Alles fällt

Auch wenn viele schockiert sind, so war es doch nicht anders zu erwarten: Alles fällt!

Dass die Börsen derart massiv einbrechen würden hat vor vier Wochen wohl noch kaum einer geglaubt oder gar erwartet. Der DAX fällt inzwischen um 38 %. Der Dow Jones gibt um 30 % nach. Und das in nur wenigen Wochen!

Erklärungen braucht es für diese Entwicklung eigentlich kaum. Eher erstaunlich war, dass die westlichen Märkte zuerst so gut wie gar nicht auf das Entstehen der Coronakrise in China reagiert haben. Als dann aber klar wurde, dass nicht nur Lieferketten aus Fernost beeinträchtigt sind, sondern das Virus sich auch weltweit verbreiten würde, ging der große Einbruch los. Kurze Erholungsphasen konnten nicht entstehen, weil alle paar Tage neue Ereignisse die Märkte immer wieder unter Druck setzten. Da war der rapide Verfall des Ölpreises nur noch das i-Tüpfelchen. Und ob eine Überzeichnung der Börsenkurse vor der Krise und eine damit überfällige Korrektur den Absturz noch dramatischer haben ausfallen lassen, sei einmal dahingestellt.

Sicher gibt es auch in der Krise Gewinner, wie Pharmafirmen, und Verlierer, wie Reiseunternehmen. Aber bei langfristiger Betrachtung durfte es bei den Märkten mit entsprechend langem Anlagehorizont auch wieder bergauf gehen.

Aber auch das sonst so stabile Edelmetall Gold, und auch Silber, Platin und Palladium sind vergleichsweise deutlich gefallen.
Silber (- 32 %), Platin (wegen der generellen Unterbewertung nur – 10 %) und das zuletzt stark überbewertete Palladium (- 40 %) finden viel Verwendung in der Industrie. Daher sind hier die Einbrüche analog zur Weltwirtschaft absehbar gewesen.
Aber auch Gold ist mit bis zu 10 % vielleicht mehr gefallen, als mancher erwartet hätte. Besonders beim Gold kommen mehrere Effekte zum Tragen. Erstens war es zu Beginn der Coronakrise eh schon auf sehr hohem Niveau. Dann mussten einige Großanleger durch Goldverkäufe Liquidität schaffen um Fremdfinanzierungen bei den gefallenen Aktion zu bedienen. Zum Dritten wurden bei Gold (wie auch bei den anderen Metallen) viele Verkäufe von Papiergold beziehungsweise Buchgold getätigt. Dadurch sinkt in erster Linie der Kurs. Ebenfalls zu beobachten ist aber, dass die nachfrage an physischen Edelmetallen derzeit enorm ist. Die meisten Edelmetallhändler sind derzeit ausverkauft und wenn man überhaupt noch etwas bekommt, dann nur mit entsprechend langen Wartezeiten. Es scheint sich daher mittelfristig eine Schere bei den Preisen für Edelmetalle auf dem Papier und physische Edelmetalle aufzutun.

Hier erwarte ich bei den physischen Edelmetallen bereits kurz bis mittelfristig zumindest eine Stabilisierung der Kurse, wenn nicht sogar einen spürbaren Anstieg auf das Ursprungsniveau. Bei Gold vielleicht eher als bei Silber und Platin. Palladium könnte durch die bisherige Überbewertung noch etwas hinterherhinken.

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Corona (COVID-19): Was ist ein Corona-Toter?

Auch wenn man seit Wochen durch die Medien mehr oder weniger gut informiert ist, die Regierung und Forschungsinstitute mit ausführlichen Pressekonferenzen für Aufklärung sorgen und Statistiken zu Coronafällen fast im Minutentakt aktualisiert werden: Mir ist noch immer nicht klar, wie ein Corona-Toter eigentlich definiert wird!

Immer wieder wird darauf hingewiesen, dass die besonders schwere Verläufe vor allem bei alten Menschen und Menschen mit Vorerkrankungen auftreten. Ob bei diesen das Coronavirus aber letztlich dann auch die Todesursache oder nur ein Auslöser oder beschleunigender Faktor war, bleibt oftmals unklar.

Selbst auf direkte Nachfrage bei den Pressekonferenzen des Robert Koch-Instituts bekommt man nur die lapidare und unklare Aussage: „Als Coronatoter wird gezählt, wer positiv auf Corona getestet wurde.“

Das würde in letzter Konsequenz aber auch in folgendem absurden Szenario greifen:
Nehmen wir an, ein vollbesetzter Reisebus mit Corona-infizierten Skifahrern, die sich auf dem Heimweg aus Tirol befinden, stürzt einen Abhang hinunter. Alle Insassen kommen dabei zu Tode. Rein statistisch würden dann diese rund 50 Todesopfer in der Statistik der Corona-Toten aufgenommen werden.

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Corona (COVID-19): Run auf Bargeld?

Die Supermärkte warten durch Hamsterkäufe immer wieder mit leeren Regalen auf. Beginnt als nächstes der Run auf das Bargeld?

Auch wenn einzelne Bank-Filialen durch Corona-Krankheitsfälle geschlossen sind, so ist laut der Zentralbank und der Banken die Versorgung mit Bargeld gesichert!

Die Zentralbank stellt den Banken genügend Bargeldreserven zur Verfügung und die Banken werden die Geldautomaten regelmäßig nachfüllen.

Und doch bleiben Zweifel. Schon beim Klopapier laufen unsere Politiker demonstrativ durch Lager, die randvoll mit Toilettenpapier gefüllt sind und beteuern gemeinsam mit den Lieferanten und Händlern, dass die Versorgung gesichert ist. Und doch habe ich seit einigen Tagen in keinem der Läden, die ich besucht habe Toilettenpapier kaufen können.

Und auch am Geldautomaten bekam ich letztens erstmals kein Bargeld mehr, weil dieser leer war. Dies hat sich aber am nächsten Tag bereits wieder reguliert. Sobald die Filiale geöffnet wurde, war auch wieder Bargeld verfügbar. Daher nehme ich nicht an, dass es hier vorerst zu echten Engpässen kommen dürfte. Und selbst wenn Filialen flächendeckend schließen sollten, so dürften die Geldautomaten im Rahmen der Grundversorgung regelmäßig gefüllt werden.

Dennoch hat nach verschiedenen Quellen die Nachfrage nach Bargeld an den Geldautomaten in letzter Zeit wohl um das zwei- bis dreifache zugenommen.

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Coronavirus (COVID-19): Hält die digitale Infrastruktur stand?

Seit der zwangsweisen sukzessiven Umstellung der Telefonanschlüsse von den klassischen Analogen und ISDN Technologien auf Voice-over-IP (VoIP) habe ich immer wieder abgebrochene oder nicht zustande gekommene Telefonverbindungen festgestellt, die es früher so nicht gab.

Weiterhin befindet sich der flächendeckende Ausbau mit schnellen Internetverbindungen und -anschlüssen in Deutschland noch immer im Aufbau. Und schließlich ist es auch dieses Netz, das mittlerweile den überwiegenden Teil der Telefonie abdecken muss.

Nun haben wir im Zuge der Coronakrise einen deutlichen Anstieg bei der Nutzung der Internet-Telekommunikationstechniken in sehr kurzer Zeit.
Dabei ist es nicht nur der schnelle Anstieg beim Arbeiten im Homeoffice, der durch VPN-Verbindungen zur Firma, zusätzliche Telefonate oder auch Videokonferenzen für zusätzliche Netzlasten sorgt.
Auch der zusätzliche Informationsbedarf in der Bevölkerung wird zum großen Teil über der Internet gedeckt.
Dazu kommt, dass gerade jetzt verstärkt Online eingekauft wird.
Und nicht zuletzt werden sich auch alle, die sich in häuslicher Quarantäne, zumindest einen erheblichen Teil der Zeit mit Surfen im Internet oder telefonieren vertreiben.

Da darf man gespannt sein, wie lange die Netzwerk- / Internet-Infrastruktur in Deutschland (aber auch international) diese zusätzlichen Lasten stand halten kann.

Ich selbst habe gerade in den letzten Tagen vermehrt abgebrochene Telefonverbindungen festgestellt. Weiterhin gab es auch schon den ersten Ausfall des Internetzuganges. Und bei meinen Kunden habe ich bereits ähnliche Vorkommnisse festgestellt. Ob das jetzt nur Zufall oder ein Vorbote ist wird die nächste Zukunft zeigen.

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Corona (COVID-19): Seriöse Quellen zur Information

In dem ganzen Informationschaos rund um den Coronavirus ist es schwer seriöse Quellen und sachliche Informationen von zielgerichteter Desinformation, Fake-News, aufmerksamkeitserhaschender Polemik oder einfach Verbreitung von Unwissen zu unterscheiden.

Selbst in den Nachrichten und im Fernsehen, werde manche Dinge zumindest so ungenau wiedergegeben, dass sie bei genauer Betrachtung inhaltlich eigentlich falsch sind!

Da wird es beispielsweise als Tatsache vermittelt, dass jemand, der eine Coronaerkrankung überstanden hat dann gegen eine Neuinfektion immunisiert sei. Dies wird zum jetzigen Zeitpunkt von der Wissenschaft nur vermutet, ist aber keinesfalls bereits erwiesen!

Auch dass der Coronavirus im Sommer automatisch verschwinden soll ist derzeit bestenfalls eine Hoffnung!

Die Information, dass Atemmasken nicht helfen sollen erscheint mir auch eher vor dem Hintergrund gestreut, dass diese derzeit in Krankenhäusern und medizinischen Einrichtungen in eklatantem Ausmaß fehlen. Damit sollen wohl Käufe durch Privatpersonen eingedämmt werden. In der Sache ist es natürlich richtig und wichtig, dass in erster Linie unser Gesundheitssystem ausreichend mit Atemmasken versorgt ist. Dass diese in privaten Haushalten gehortet werden und dadurch dort, wo sie viel dringender benötigt werden und weitaus mehr Nutzen bringen würden, nicht mehr zur Verfügung stehen ist nicht tragbar! Aber dies mit Desinformation zu erreichen wäre auch der falsche Schritt, da dadurch die Glaubwürdigkeit der Informationsquellen leidet, was in späteren Zusammenhängen zu noch viel größerem Schaden führen kann.

Ich für meinen Teil informiere mich im Wesentlichen aus zwei Quellen:
– Die Verbreitung des Coronavirus ist in der interaktiven Karte der Berliner Morgenpost gut zu verfolgen.
– Fachliche und auch allgemeine Informationen entnehme ich aus dem sehr ausführlichen und umfassenden Podcast des Virologen Christian Drosten, der täglich vom NDR veröffentlicht wird.

Generell schätze ich die Meinung von Christian Drosten sehr! Verfolgt man seine Podcasts und Interviews etwas, dann merkt man sehr schnell, dass er nicht nur die rein virologische oder medizinische Sichtweise vermittelt, sondern auch über den Tellerrand hinausblickt und ebenso politische, soziale und wirtschaftliche Gesichtspunkte berücksichtigt. Außerdem ist er zur Anpassung seiner Meinung auf Basis neuer Informationen und Erkenntnisse nicht nur fähig, sondern kommentiert das auch entsprechend!

Daher an dieser Stellen vielen Dank an Christian Drosten, der mit seinem Engagement gleichermaßen Pionierarbeit leistet, Politiker berät und die Öffentlichkeit informiert.

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